Der Arbeitsmarkt lebt vom Networking! Wie oft haben Sie es schon gehört, dass jemand ein Dutzend Bewerbungen abgeschickt und dann letzten Endes den neuen Job doch über Kontakte bekommen hat? Forscherinnen und Forscher sind sich nicht sicher, wie groß der Einfluss der Netzwerke tatsächlich ist. Die Angaben, wie viele Jobs dadurch zustande kommen, schwanken zwischen 25 und 50 Prozent. Grund genug, das Thema genauer zu betrachten.
Was genau hat es mit Networking auf sich?
Beim Networking sitzen Sie wie eine Spinne in Ihrem Netz und spannen feine Fäden zwischen sich und anderen: Sie alle stehen in Verbindung, Sie alle bringen etwas Positives ein. Haben Sie ein Anliegen, wissen Sie in einem guten Netzwerk, an wen Sie sich wenden können – oder Sie wissen, welche Person jemanden kennt, der Ihnen weiterhelfen kann. Gleichzeitig wissen Sie auch um Ihren eigenen Wert und bieten anderen gern Ihre Hilfe an.
Auf diese Weise wächst ein Verbindungsnetz heran, von dem viele Menschen profitieren: Es kommt zu einem gesunden, fruchtbaren Austausch, zur Wissensvermehrung und zur Weiterentwicklung. Natürlich kann Ihnen zielgerichtetes Networking auch dabei helfen, den nächsten Karriereschritt zu machen. Das funktioniert aber nicht von heute auf morgen.
So networken Sie richtig
Gezieltes Networking erfordert etwas Vorarbeit. Sie kennen diese Accounts bei LinkedIn, die Tausenden anderen Accounts folgen und eine große Zahl an Followern haben, aber kaum Interaktionen? Das ist ein gutes Beispiel für nicht zielgerichtetes Networking: Es werden möglichst viele Verknüpfungen gesammelt, aber nicht gepflegt. Die zahllosen Kontakte sind zu zufällig, als dass jemand davon profitieren könnte. Damit Ihr Netz funktionaler gedeiht, müssen Sie ein paar Schritte unternehmen.
Definieren Sie Ihr Ziel
Überlegen Sie, wo genau Sie mit Ihrem Netzwerk hin möchten. Sie können verschiedene (Teil-)Ziele haben, etwa:
- Wissensaustausch
- Diskussion von Ideen
- Tipps für branchenbezogene Events
- Kontakte mit guten Kontakten
- Kontakte in einer bestimmten Branche
Aus diesen Zielen kann sich dann später leicht ein Stellenangebot ergeben. Mit dem Networking zu starten und als erklärtes erstes Ziel zu haben, ein gutes Stellenangebot zu bekommen, wird aber wahrscheinlich nicht funktionieren.
Formulieren Sie Ihre Stärken und räumen Sie auf
Damit Sie Ihr Netzwerk aufbauen können, müssen Sie selbst etwas zu bieten haben. Überlegen Sie, was das sein könnte:
- Welche Ihrer Fähigkeiten ist für andere Menschen von Interesse?
- An welchen Erfahrungen können Sie andere teilhaben lassen?
- Haben Sie Kontakte, die für andere Personen von Vorteil sein könnten?
Tragen Sie zusammen, was Sie ausmacht, und legen Sie entsprechende Profile bei Berufsnetzwerken wie LinkedIn an. Gehen Sie sorgfältig vor, denn diese Profile sind Ihre virtuelle Visitenkarte.
Achten Sie darauf, dass Ihr Online-Auftritt insgesamt stimmig ist. Es geht nicht an, dass Sie ein Berufsprofil mit blütenweißer Weste führen und in einem der anderen Sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram unter Ihrem Klarnamen Postings veröffentlichen, bei denen Arbeitgeber sich entsetzt abwenden. Es ist besser, wenn Sie dafür sorgen, dass Ihr virtueller Fußabdruck (also das, was man über Sie online findet) insgesamt konsistent, zuverlässig und interessant wirkt.
Tipp: Das Internet vergisst nicht! Suchen Sie online nach Ihrem Namen und schauen Sie, ob Sie nicht doch noch ein paar alte Sünden entdecken. Profile bei Netzwerken können Sie löschen (lassen), Kommentare in Foren auch.
Schauen Sie sich nach spannenden Kontakten um
Sobald Ihr Online-Auftritt so gut aussieht, dass Sie ihn gern anderen präsentieren würden, bereiten Sie sich auf die Suche vor: Welche wertvollen Kontakte und Fähigkeiten haben Sie bereits in Ihrem Netzwerk, welche fehlen noch? Schauen Sie sich gezielt in der für Sie spannenden Branche um und suchen Sie nach den Personen, die die für Ihre Zwecke interessantesten Fähigkeiten und/oder Kontakte haben.
Die Kontaktaufnahme
Auch wenn Sie Ihren Online-Auftritt sorgfältig pflegen sollten, entsteht ein Netzwerk auch offline:
- Sie können mit Kolleginnen und Kollegen auch aus anderen Abteilungen das Gespräch suchen und zum Beispiel gemeinsam zu Mittag essen.
- In Schulungen treffen Sie auf Personen, die in einem ähnlichen Bereich tätig sind wie Sie – auch hier können die Pausen dem Knüpfen von Kontakten dienen.
- Messen sind ideale Orte, um mit anderen aus der Branche ins Gespräch zu kommen und Kontaktdaten auszutauschen.
- Auf Fachtagungen bietet das Umfeld ebenfalls willkommenen Gesprächsstoff.
Natürlich können Sie auch in den Berufsnetzwerken gezielt nach Personen suchen, die Sie gern in Ihrem Netzwerk hätten. Ideal wirkt aber die Kombination aus Offline- und Online-Bekanntschaft: Haben Sie bereits Kontakt aufgenommen, verbindet die andere Person schon etwas mit Ihrem Profil – die Einladung zum Vernetzen wiegt direkt schwerer, als wenn sie von einem gänzlich fremden Menschen kommt.
Organisation erleichtert den Überblick
Damit Sie den passenden Kontakt für jede Situation immer griffbereit haben, können Sie sich eine Liste anlegen: Schreiben Sie die Namen auf, die jeweilige Position und das, was die Person für Sie spannend macht. Pflegen Sie diese Liste und passen Sie sie an, wenn sich etwas ändert. So haben Sie alle Möglichkeiten für Hilfsangebote und Hilfesuche immer im Blick.
Pflegen Sie Ihre Kontakte
Haben Sie die Verbindung hergestellt, ist es an Ihnen, sie aufrechtzuerhalten. Bleiben Sie bei Themen, die für beide Parteien von Interesse sind. Ratschläge werden immer dann gut aufgenommen, wenn die andere Person darum gebeten hat – ansonsten wirken sie leicht übergriffig. Wichtig: Bieten Sie Unterstützung oder Wissensaustausch an! Am leichtesten baut sich ein Netzwerk nämlich, wenn Sie sozusagen in Vorleistung gehen.
Kümmern Sie sich um Ihre Online-Profile, halten Sie sie auf dem neuesten Stand und interagieren Sie mit anderen! Es ist gut, wenn Sie spannende Inhalte posten, aber mindestens ebenso gut ist es, wenn Sie anderen aktiv zuhören bzw. ihre Postings aufmerksam lesen oder anhören und kommentieren. Menschen lieben es, wenn man sie wahrnimmt und auf sie eingeht.
Besonders wichtig ist es, dass Sie sich als zuverlässig erweisen, wenn es Absprachen gibt: Leute, denen Sie einen Gefallen getan haben oder die gut mit Ihnen zusammengearbeitet haben, empfehlen Sie nur zu gern weiter. Diese Mundpropaganda ist ein ideales Marketingwerkzeug, das Sie nicht unterschätzen sollten. Seien Sie also zuverlässig und bieten Sie anderen Mehrwert, dann erinnert man sich gern an Sie.
Networking ist eine langfristige Aufgabe
Networking bietet einen unleugbaren Vorteil: Hört einer Ihrer wohlwollenden Kontakte in seinem Umfeld von einer Stelle, die für Sie ideal passen könnte, kann er für Sie als Fürsprecher fungieren. Auf diese Weise haben Sie schon vor der Bewerbung die Nase vorn. Bis es allerdings soweit ist, müssen Sie Ihr Netzwerk aufbauen.
Damit es Ihnen tatsächlich eines Tages spannende Möglichkeiten eröffnet, sollten Sie gezielt Menschen ansprechen, die Ihnen von Nutzen sein können. Das ist nicht so egoistisch, wie es klingt – schließlich werden Sie ihnen ja umgekehrt ebenfalls von Nutzen sein. Je sorgfältiger Sie Ihre Auswahl treffen, desto zielgerichteter arbeiten Sie mit ihr auf den Karrieresprung hin.
Warum es gut ist einen Personalberater zu kennen
Betrachten Sie außerdem den Kontakt zu einem Personalberater als Teil Ihres strategischen Netzwerks:
→ Ein Personalberater ist oft ein unterschätzter Vorteil bei der strategischen Karriereplanung.
→ Ein Personalberater kann der Schlüssel zu neuen beruflichen Möglichkeiten sein.
→ Ein Personalberater kann Türen öffnen, die Sie nicht sehen.
Konkret heißt das:
Diskrete und vertrauliche Unterstützung: Ein Personalberater begleitet Sie durch den gesamten Prozess – und das mit absoluter Diskretion.
Gezielte Weiterentwicklung: Er hilft Ihnen dabei, sich gezielt in Ihrem Fachgebiet zu positionieren und Ihre Stärken herauszustellen.
Versteckte Chancen: Personalberater kennen den Markt und wissen, wo es versteckte Chancen gibt, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind.
Kontakte und Netzwerk: Mit einem großen Netzwerk und wertvollen Kontakten öffnet Ihnen ein Personalberater Türen, die sonst vielleicht verschlossen blieben.
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