Autorin: Dipl. Psych. Stephanie Boeker, zfm-Senior Beraterin & zfm-Partnerin

Als Personalberatung, die sich auf den öffentlichen Sektor spezialisiert hat, fördern und begleiten wir die FIT-Public Management-Studie “Repräsentation von Frauen in Top-Management-Organen öffentlicher Unternehmen: Ein deutschlandweiter Städtevergleich” der Zeppelin Universität seit 2018 aus großer Überzeugung.

Die Repräsentation von Frauen in Top-Managementpositionen ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema, das sich stark auf unsere tägliche Praxisarbeit auswirkt.

Abermals liefert die Studie aktuelle Vergleichsdaten zur Frauenrepräsentation und bietet damit eine empirische Fundierung und wertvolle Impulse für politische und gesellschaftliche Dialoge.

Die aktuellen Ergebnisse aus der FIT-Public Management-Studie machen wiederholt die inhaltliche Relevanz und den Handlungsdruck deutlich. Die gute Nachricht aus der FIT-Studie ist, dass wir eine Steigerung von Frauen in Führungspositionen öffentlicher Unternehmen zu verzeichnen haben, allerdings wieder nur in sehr kleinen Prozentzahlen.

Wir stecken zum Thema Frauen in Top-Managementpositionen in Deutschland nach wie vor in den Kinderschuhen und haben insbesondere zu viel Zeit mit der Diskussion über gesetzliche Zielvorgaben verloren.

Laut der AllBright-Studie zu weiblichen Vorständinnen in den 160 in DAX, MDAX und SDAX notierten Unternehmen in Deutschland, wird im internationalen Vergleich deutlich, dass Großbritannien zum Thema Frauen in Top-Positionen vorne dran ist. Großbritannien hat von Anfang an nicht auf Quoten gesetzt, sondern stark am öffentlichen Bewusstsein gearbeitet. Unternehmen haben sich dort konsequenter eine Selbstverpflichtung mit einer lösungsorientierten Transparenz gegeben. Insbesondere wird hier mehr Augenmerk auf die Chancen von Diversität gelegt und nicht auf das Festhalten an starren Vorgaben. An dieser Stelle wird auch deutlich, wie erfolgskritisch der Public Corporate Governance Kodex für die öffentlichen Unternehmen zu betrachten ist.

Wir begleiten seit nunmehr über 30 Jahren Organisationen zum Thema Personal- und Führungskräfteentwicklung und wissen aus Erfahrung, dass wir für Kulturarbeit immer einen langen Atem und eine heitere Besessenheit brauchen. Insbesondere um das Thema Frauen und Führung weiter nach vorne zu bringen. Beim Thema Kulturentwicklung geht es um das Wollen, nicht um das Müssen. Führungskräfteentwicklung und Diversität müssen in einem Unternehmen immer Chef(-innen)-Sache sein. Wir brauchen hierfür mehr weibliche Vorbilder. Jede Person sollte auf diesem Weg ihre Rolle und Verantwortung übernehmen, um nicht weitere Jahre ins Land ziehen zu lassen.

Gerade als Personalberatung empfehlen wir, die Instrumente des Personalmanagements, insbesondere der Personalauswahl und -entwicklung sowie der systematischen Nachfolgeplanung konsequent mit dem Fokus auf Kulturentwicklung bzw. Diversität zu überprüfen und anzuwenden. Für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Komplexitäten brauchen wir diverse Top-Managementteams, um Erfolge zu sichern und Innovationen in öffentlichen Unternehmen voranzubringen.

Es gibt also nach wie vor sehr viel Potenzial, das es zu heben gilt. Dies gelingt, wenn Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik weiterhin eng zusammenarbeiten.

Genau aus diesem Grund freuen wir uns, Langfriststudien wie die aktuelle FIT-Public Management-Studie, die uns immer wieder aufzeigen, wo wir noch ansetzen müssen, zu unterstützen.

Download der Studie.

Wir freuen uns, diesen wichtigen Dialog weiterhin mitzutragen.
Am 18.07.2025 findet dazu von 9:00 – 10:30 Uhr eine sehr interessante kostenlose Online-Paneldiskussion statt. Jetzt anmelden.


1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne Beitrag jetzt bewerten!

Archiv

0228 265004