Die Konsequenzen des demographischen Wandels sind allgengewärtig. Immer mehr Babyboomer scheiden in den nächsten Jahren aus dem aktiven Erwerbsleben aus. Im Jahre 2030 fehlen dem öffentlichen Dienst bis zu 1,3 Millionen Beschäftigte. Welche Handlungsoptionen haben Kommunen und öffentliche Unternehmen in diesem Kontext?

Autorin: Stephanie Boeker

Eine wichtige Stellschraube ist die Gewinnung neuer Mitarbeitender. Hier geht es darum, die Bewerbungsprozesse in qualitativer und zeitlicher Hinsicht zu optimieren und den Schwerpunkt auf die Gewinnung von Nachwuchskräften, Migranten, Quereinsteigern und Frauen zu legen. Zudem sind Renteneintrittszeiten zu flexibilisieren.

Der wesentliche Hebel jedoch ist die Personalentwicklung.

Sich auf die Menschen zu konzentrieren, die bereits in der eigenen Organisation arbeiten, ist in dieser Gemengelage der Erfolgsfaktor schlechthin. Stadtverwaltungen und kommunale Unternehmen verfügen über ein einmaliges, in einigen Dimensionen unschlagbares Arbeitgeber-Profil. Hierzu zählen:

Viele Mitarbeitende schätzen diese attraktiven Arbeitgebermerkmale. Diese gilt es, aktiv in die Belegschaft hinein zu kommunizieren. Darüber hinaus geht es um die Etablierung und Weiterentwicklung einer wertschätzenden Kultur des Umgangs miteinander. Diese Prozesse lassen sich durch eine breite Beteiligung von Mitarbeitenden und Führungskräften zielführend gestalten.

Flankierende Personalentwicklungsmaßnahmen, zum Beispiel im Bereich Werte und Kommunikation, unterstützen die Zielerreichung.

Ein weiteres Element einer strategischen Personalentwicklung ist die Investition in Nachwuchskräfte. Gerade die Generationen Y und Z brauchen frühzeitig Perspektiven für Ihre berufliche Karriere. Es ist wichtig, sich mit deren Erwartungen auseinander zu setzen. Das gelingt über gut strukturierte Entwicklungsprogramme, die die Individualität in den Vordergrund stellen.

„Neue“ und erfahrene Führungskräfte benötigen ebenfalls maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme, in denen die erforderlichen Führungskompetenzen sowie relevante soziale Kompetenzen vermittelt und reflektiert werden. In der Zusammenfassung braucht jede Verwaltung ein schlüssiges, auf den eigenen Bedarf hin zugeschnittenes Personalentwicklungskonzept, das Raum für die einzelnen Lebensphasen der Mitarbeitenden bietet.

Was ist der Beitrag der Kommunalpolitik?

Politik schafft den finanziellen Rahmen, damit die Verwaltung solche Konzepte umsetzen kann und dadurch leistungsfähig bleibt.

Erschienen in: kopo – kommunalpolitische blätter


1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne

Archiv

0228 265004