Die Künstliche Intelligenz (KI) findet bereits heute im Recruiting ihren Platz. Zukünftig wird die KI häufiger genutzt werden müssen, um gegenüber anderen Arbeitgebern wettbewerbsfähig zu bleiben. Die vielen Möglichkeiten der KI lässt Bedenken zu diesem Thema wachsen, sodass folgend die Chancen und Risiken dieser Technologie dargelegt werden.

Autorin: Gianna Forcella

Chancen der Künstlichen Intelligenz
Durch die Nutzung von KI im Recruiting können Lebensläufe schnell nach gewissen Schlüsselwörtern sortiert werden, sodass die Recruiter*innen mehr Zeit für die Beschäftigung mit den passenden Lebensläufen haben. Weiterhin können durch die Anwendung von sogenannten Chatbots auf der Website der Organisation Fragen beantwortet werden, sodass die Mitarbeitenden nicht in ihrer Arbeit gestört werden. Somit kann effektiver und effizienter gearbeitet werden. Insgesamt kann die Künstliche Intelligenz wiederholende Aufgaben übernehmen und in Zeiten des Fachkräftemangels den Bedarf an Recruiter*innen reduzieren.

Außerdem kann durch vorher definierte Beurteilungskriterien der KI eine objektivere und transparentere Bewertung der Kandidat*innen erfolgen.

Mithilfe der KI kann zudem Voreingenommenheit und Vorurteilen entgegengewirkt werden. So berücksichtigt ein Scan des Lebenslaufes nur die Eigenschaften einer Person und nicht das Geschlecht oder die Herkunft. Insgesamt kann die Künstliche Intelligenz durch einen wahrnehmbaren höheren Fairnessgrad mehr Akzeptanz bei den Bewerber*innen schaffen.

Risiken der Künstlichen Intelligenz
Nachteilig an der Künstlichen Intelligenz ist, dass es ein Programm ist, welches auf einem, von einem Menschen geschriebenen, Algorithmus beruht und die getroffenen Entscheidungen durch einen Programmierfehler fehlerhaft sein können.

Zudem können Lebensläufe durch die KI durch falsche Schlüsselwörter aussortiert werden, sodass gegebenenfalls interessante Bewerber*innen in der Folge nicht zu einem Interview eingeladen werden

Des Weiteren kann es dazu kommen, dass Bewerber*innen die KI nicht akzeptieren und es ablehnen durch eine Technologie beurteilt zu werden. Das kann wiederum dem Image eines Arbeitgebers schaden.

Bezüglich der Videointerviews mit einer KI statt einem Menschen kann angemerkt werden, dass die zwischenmenschlichen Aspekte sowie der sogenannte Cultural Fit nicht wahrgenommen werden. Zudem kann eine „Videoanalyse“ bei den Kandidat*innen beängstigend wirken.

Fazit
Durch die Chancen und Risiken wird deutlich, dass die Digitalisierung bereits erste Schritte der KI im Recruiting einleitet und für die Zukunft als große Unterstützung der Recruiter*innen gilt. Dennoch steht das Arbeiten mit der KI noch an den Anfängen, sodass eine rein datengetriebene Eignungsdiagnostik zurzeit als nicht sinnvoll erachtet wird. Es sollte eine Balance zwischen den digitalen und menschlichen Kontakten gefunden werden, was die Akzeptanz des Personalauswahlverfahrens bewahrt.

Quellen:
Fellner, K. (2019). Moderne Personalauswahl. Renommierte Experten über Trends, neue Technologien, Chancen und Risiken in der Eignungsdiagnostik. Wiesbaden: Springer.
Ibrahim, W. M. R. W. & Hassan, R. (2019). Recruitment Trends In The Era Of Industry 4.0. Using Artificial Intelligence: Pro And Cons. Asian Journal of Research in Business and Management, 1, 16-21.
Laurim, V., Arpaci, S., Prommegger, B. & Krcmar, H. (2021). Computer, Whom Should I Hire? – Acceptance Criteria for Artificial Intelligence in the Recruitment Process. Verfügbar unter: https://scholarspace.manoa.hawaii.edu/server/api/core/bitstreams/639ed03e-c8bb-47fa-8aaa-e83ceec3b4e3/content
2020. Verfügbar unter: https://www.acensblue.com/de/blog/die-vor-und-nachteile-kuenstlicher-intelligenz-im-recruiting.html
Martijn Hemminga, 2021. Verfügbar unter: https://www.recruitmenttech.de/insights/kunstliche-intelligenz-in-der-rekrutierung-die-vor-und-nachteile/


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