Autorin: Waishna Kaleth, zfm-Beraterin

In der heutigen, schnelllebigen und modernen Arbeitswelt wird das Thema Feedback immer relevanter. Unternehmen erkennen zunehmend, dass regelmäßiges Feedback nicht nur die Leistung der Mitarbeitenden verbessern kann, sondern auch zur Steigerung der Mitarbeitendenzufriedenheit beiträgt. Feedback gehört zu den klassischsten Instrumenten im Führungskontext.

Traditionell betrachtet wurde das Feedback von oben nach unten gegeben (Top-Down-Feedback). In Form von regelmäßigen Feedbackgesprächen werden zum Beispiel die Stärken und Entwicklungsfelder von Mitarbeitenden fokussiert, um konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung von Kompetenzen zu erzielen und somit die Leistung zu steigern. Dieses findet häufig in festgelegten Intervallen statt, zum Beispiel in regelmäßigen Mitarbeitendengesprächen oder Team-Meetings.

Durch konstruktives Feedback können Führungskräfte die Leistung ihrer Mitarbeitenden anerkennen und wertschätzen. Dies motiviert die Mitarbeitenden, ihr Bestes zu geben und sich weiterzuentwickeln.

In Zeiten steigender Informationstransparenz erhöhen sich jedoch gleichzeitig die Anforderungen von Arbeitnehmenden an Unternehmen und die Mitarbeitenden werden mitteilungsbedürftiger. Unternehmen reagieren auf diese Entwicklungen beispielsweise mit der Einführung unterschiedlicher Kommunikationsformate, die darauf abzielen, die Partizipation der Mitarbeitenden an der Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. So gewinnt das Bottom-Up-Feedback immer mehr an Bedeutung. Bottom-Up-Feedback bezieht sich auf den Prozess, bei dem Mitarbeitende ihre Perspektiven, Meinungen, Ideen und Bedenken einbringen. Dies kann sich auf die Vorgesetzten oder das Management beziehen.

Ein wichtiger Vorteil des Bottom-Up-Feedbacks besteht darin, dass es die Kommunikation und den Dialog zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften fördert. Indem Mitarbeitende ihre Gedanken und Ideen teilen können, fühlen sie sich anerkannt, gehört und wertgeschätzt. Dies kann nicht nur zu einem verbesserten Arbeitsklima und einer positiven Unternehmenskultur beitragen, sondern beeinflusst auch die Arbeitszufriedenheit.

Darüber hinaus ermöglicht das Bottom-Up-Feedback den Führungskräften, ebenso ihre Stärken und Entwicklungsfelder zu erkennen und sich weiterzuentwickeln. Dies setzt jedoch eine gewisse Reflexionsfähigkeit und Offenheit seitens der Führungskräfte voraus. Während Feedback in die eine Richtung als normal anerkannt wird, ist das Bottom-Up-Feedback in der realen Praxis von Unternehmen noch nicht etabliert.

Laut einer Studie (von stellenanzeigen.de) gibt ein Drittel der befragten Fach- und Führungskräfte an, schon schlechte Erfahrungen mit „Chefkritik“ gemacht zu haben. Fast jeder neunte der Umfrage gibt an, sie würden sich nicht trauen ihrem Chef (negatives) Feedback zu geben, da sie schlechte Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Karriere befürchten. Um das Potenzial des Bottom-Up-Feedbacks voll auszuschöpfen, ist es daher wichtig, eine offene und vertrauensvolle Unternehmenskultur zu schaffen. Mitarbeitende müssen sich sicher fühlen, ihre Meinungen zu äußern, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Führungskräfte sollten aktiv nach Feedback suchen und dieses ernst nehmen.

Mitarbeitende, die täglich mit den operativen Abläufen konfrontiert sind, verfügen oft über wertvolle Einblicke und Ideen, wie Prozesse optimiert oder auch beschleunigt werden können. Indem sie ihre Vorschläge einbringen können, trägt das Bottom-Up-Feedback somit zur kontinuierlichen Verbesserung des Unternehmens und der fortlaufenden Weiterentwicklung aller Mitarbeitenden bei. Es versetzt Unternehmen in die Lage, auf Probleme und Herausforderungen schnell zu reagieren.

Insgesamt ist es wichtig, dass das Feedbacksystem gut strukturiert ist und klare Richtlinien für die Einreichung von Feedback bietet. Dies kann in Form von regelmäßigen Feedbackgesprächen, anonymen Umfragen oder digitalen Plattformen erfolgen. Wichtig ist, dass das Feedbacksystem für alle Mitarbeitenden zugänglich ist und dass die Rückmeldungen ernst genommen und entsprechend behandelt werden.

Bottom-Up-Feedback ist ein wertvolles Instrument, um die Mitarbeitendenbindung und -zufriedenheit zu steigern, die Leistung zu verbessern und das Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Indem Unternehmen den Mitarbeitenden eine Stimme geben und ihre Meinungen wertschätzen, können sie von den wertvollen Einblicken und Ideen ihrer Mitarbeitenden profitieren. Bottom-Up-Feedback ist ein Zeichen für eine moderne und offene Unternehmenskultur, die den Erfolg und das Wachstum fördert.


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